Samstag, 5. Oktober 2013

Todesengel - Andreas Eschbach (Rezension)







Bastei Lübbe
Hardcover, 541 Seiten 
Ersterscheinung: 20.09.2013
ISBN: 978-3-7857-2481-1










( Bild -und Textquelle bastei-lübbe )







Ein strahlend weißer Racheengel geht um in der Stadt, heißt es, der überall dort auftaucht, wo Unschuldige in Gefahr sind, und diejenigen, die ihnen Gewalt antun, brutal bestraft: Ist das wirklich nur die Schutzbehauptung eines alten Mannes, der Selbstjustiz geübt hat?
Ein Journalist deckt auf: Es gibt diese Gestalt tatsächlich – er kann es beweisen.
Und damit nimmt das Verhängnis seinen Lauf …






Ein aktuelleres Thema hätte Andreas Eschbach kaum aufgreifen können.
Ein alter Mann wird zusammengeschlagen,weil er sich auflehnt gegen sinnlose Zerstörung von fremdem Eigentum,eine junge Frau soll vergewaltigt werden,weil ihr Ex-Freund wütend auf sie ist und genauso geht es weiter.
Der wenig erfolgreiche Journalist Ingo Praise gerät zufällig in die Szenerie und beschließt sich für die Opfer zu engagieren.

Das Buch ist fantasisch aufgebaut und läßt nie Langeweile aufkommen.Ein aktuelles,ernstes Thema in einem packenden Thriller verpackt.
Die Charaktere sind sehr lebendig beschrieben,so daß man sich auch gut in die Handlung hinein versetzen kann.
Sprachlich sehr ausgefeilt und ohne Kritik.

Trotzdem ist nicht alles perfekt,auch wenn es auf den ersten Blick so scheint.
Unbehagen hat bei mir die Form der fast ungestörten Selbstjustiz bereitet.Vieleicht wäre es von Vorteil gewesen ,die Hintergründe bei den Tätern aufzuzeigen. Es wird ja eben niemand einfach so zum Gewalttäter.
So zeigt sich aber auch die Lage in unserem Rechtssystem.
Ich sehe dieses Buch eher als Gesellschaftskritik,wo die Perspektivlosigkeit der Jugendlichen aufgezeigt wird...denn nichts anderes ruft dies Art der Gewalt hervor.






Trotz aller Kritik ist dieses Buch natürlich ein Pageturner und nur zu empfehlen.
Spannung vom ersten bis zum letzten Satz,hervoragend geschrieben und flüssig zu lesen.
Wer sich gern mit sozial-kritischen Themen auseinander setzt ist hier genau richtig und sollte unbedingt zugreifen.






5/5 Pralinen



Andreas Eschbach, geboren am 15.09.1959 in Ulm, ist verheiratet, hat einen Sohn und schreibt seit seinem 12. Lebensjahr. Er studierte in Stuttgart Luft- und Raumfahrttechnik und arbeitete zunächst als Softwareentwickler. Von 1993 bis 1996 war er geschäftsführender Gesellschafter einer EDV-Beratungsfirma. Als Stipendiat der Arno-Schmidt-Stiftung "für schriftstellerisch hoch begabten Nachwuchs" schrieb er seinen ersten Roman "Die Haarteppichknüpfer", der 1995 erschien und für den er 1996 den "Literaturpreis des Science Fiction-Clubs Deutschland" erhielt. Bekannt wurde er vor allem durch den Thriller "Das Jesus-Video" (1998), das im Jahr 1999 drei literarische Preise gewann und zum Taschenbuchbestseller wurde. ProSieben verfilmte den Roman, der erstmals im Dezember 2002 ausgestrahlt wurde und Rekordeinschaltquoten bescherte. Mit "Eine Billion Dollar", "Der Nobelpreis" und zuletzt "Ausgebrannt" stieg er endgültig in die Riege der deutschen Top-Thriller-Autoren auf.
Nach über 25 Jahren in Stuttgart lebt Andreas Eschbach mit seiner Familie jetzt seit 2003 als freier Schriftsteller in der Bretagne.

(Textquelle amazon )










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